Christlich-Islamischer Verein Hochrhein e.V.
 

 Die Industriesiedlung am badischen Rheinufer, die 1922 als „Rheinfelden (Baden)“ zur Stadt erhoben wurde, war von Anfang an ein Begegnungsort der verschiedensten Nationalitäten und Kulturen. Als hier Ende des 19. Jahrhunderts das erste europäische Flusskraftwerk gebaut wurde und sich chemische und metallverarbeitende Werke ansiedelten, kamen die Arbeiter für Bau und Betrieb nicht nur aus den umliegenden Dörfern, sondern auch aus dem ganzen damaligen deutschen Reich und aus dem Ausland, vor allem aus Italien. Auch die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg brachte weitere Wellen von Zuwanderern, darunter diesmal zahlreiche Türkinnen und Türken. 890 Menschen mit einem türkischen Pass leben heute in Rheinfelden, dazu kommt noch eine nicht erfasste Zahl von türkischstämmigen Deutschen. Außerdem beherbergt Rheinfelden die staatliche Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber des Landkreises Lörrach, wo auch Menschen moslemischen Glaubens als Asylsuchende untergebracht sind.
Vor allem in den zahlreichen Vereinen kamen die neuen Rheinfelderinnen und Rheinfelder zusammen und begegneten sich bei Musik, Gesang, Sport und Brauchtumspflege. Nicht zu unterschätzen ist auch die Rolle der Kindergärten und Schulen, wenn es darum geht, deutsche und ausländische Kinder und ihre Familien zusammen zu bringen. Die Stadt, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg frühzeitig durch ihre Partnerschaft mit anderen europäischen Städten um die Aussöhnung und Begegnung der Völker bemüht hatte, übernahm mehr und mehr eine aktive Rolle im Bemühen um die innere Integration. Gerade im Rahmen der grenzüberschreitenden Lokalen Agenda 21, deren wichtigste Projekte sich der Gemeinderat zum Anliegen machte, wirkten und wirken Vertreterinnen und Vertreter der Stadtverwaltung mit.
Um das gute Miteinander zu erhalten und weiterzuentwickeln, hat die Stadt von Anfang an die Bemühungen um die Gründung des Christlich-Islamischen Vereins unterstützt und trat ihm 2003 auch formell bei. Gemeinsam mit allen Gruppen guten Willens ist sie bestrebt, die Bedingungen für ein Zusammenleben in religiöser und kultureller Vielfalt zu schaffen und den Dialog zu fördern, der Verschiedenheit als Bereicherung entdecken lässt.

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