Christlich-Islamischer Verein Hochrhein e.V.
 

 

Das islamische Gräberfeld

auf dem Hauptfriedhof der Stadt Rheinfelden /Baden
Bereits am 25. November 1999 als noch ganz junger Verein beschäftigten wir uns im Rahmen eines offenen Mitgliedertreffens in der Moschee mit dem Thema der christlichen und islamischen Bestattungsriten. In kleinen Gesprächsgruppen galt es zunächst folgende Fragen zu überdenken:
1. Ihr Nachbar kommt eines Tages zu Ihnen und berichtet vom Tod eines Familienangehörigen. Er weiß nicht, was er machen soll und bittet Sie um Rat. Was sagen Sie ihm?
2. Denken Sie an die letzte Beerdigung, die Sie miterlebt haben. Was wissen Sie noch , was auf dem Friedhof geschah?
3. Nehmen Sie an, Sie sind Mitglied des Gemeinderates und werden in den Ausschuss für das Friedhofswesen gewählt. Es soll eine neue Friedhofsordnung erstellt werden. Was sollte in dieser Friedhofsordnung stehen?
Nach zahlreichen vermittelnden Gesprächen, mehreren Ortsbesichtigungen, etlichen bittenden Telefonaten und vielen aufklärenden Briefen seitens des CIVH beschloss der Gemeinderat am 24. Juli 2001 bei nur einer Nein-Stimme die Einrichtung eines islamischen Gräberfelds auf dem Städtischen Hauptfriedhof.
Um die Existenz dieses islamischen Gräberfelds stärker ins allgemeine Bewusstsein zu rücken, fand am 04. Oktober 2002 auf dem Friedhof im Anschluss an das Freitagsgebet unter anderem im Beisein des Oberbürgermeisters und des Imam eine Art offizielle Einweihung statt.
Nun gab es in Rheinfelden als erstem Ort im Landkreis Lörrach zwar ein islamisches Gräberfeld, aber – so makaber es klingt – keine Beisetzung! Einige Anfragen von Angehörigen verstorbener Muslime aus benachbarten Gemeinden wurden zunächst abschlägig beschieden, weil befürchtet wurde, dass Rheinfelden sonst zum zentralen Friedhof für islamische Bestattungen im ganzen Landkreis Lörrach werden könne. Das hat sich inzwischen geändert.
Am 19. September 2003 kam es zur ersten Bestattung auf dem islamischen Gräberfeld: Ein knapp acht Monate altes Mädchen somalischer Eltern war gestorben und wurde hier beerdigt. Seitdem haben auf dem muslimischen Gräberfeld viele Menschen ihre letzte Ruhestätte gefunden.